02.09.2019 -
Niedrige Zinsen und Strafzinsen gefährden
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02.09.2019 -
Niedrige Zinsen und Strafzinsen gefährden deutsche Banken und Sparkassen. Sie verdienen nichts mehr, weil sie hohe Negativzinsen zahlen müssen. Sie werden in Zukunft wohl gezwungen sein, sich andere Einnahmequellen zu suchen, z. B. höhere Gebühren und Strafzinsen für Kundeneinlagen. Der Sparer erhält also für sein Geld von der Bank keine Zinsen mehr, sondern zahlt an die Bank, wenn er dort sein Geld deponiert. Was wird passieren? Wenn man für sein Geld nichts mehr erhält, sondern zahlen muss, werden viele ihr Geld abheben. Dann beginnt wieder die Diskussion über die Bargeldabschaffung. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sich Banken und Sparkassen über höhere Gebühren oder Negativzinsen auch bei Kleinkunden bedienen, um weitere Verluste zu vermeiden.
„Kleinsparer“ werden bereits seit Jahren mit Negativzinsen belastet, da die Altersvorsorge oft in Lebensversicherungen steckt und die Sozialversicherungskassen ihre Überschüsse auf Konten der Bundesbank haben, die alle mit Negativzinsen zur Kasse gebeten werden. Allein deutsche Banken und Sparkassen haben 2018 ca. 2,4 Milliarden Euro Negativzins für Guthaben bei der Bundesbank bezahlen müssen.
Zum ersten Mal hat Deutschland im August eine Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 30 Jahren und einem Zinssatz von null Prozent begeben. Damit kann sich die Bundesrepublik langfristig verschulden ohne Zinsen dafür zu bezahlen. Wir hätten damit ein Instrument zur Hand, mit dem die Konjunktur angekurbelt werden könnte, indem man notwendige Infrastrukturmaßnahmen und Steuersenkungen finanzieren könnte. Dafür müsste man sich aber von der in der jetzigen Situation nicht mehr sinnvollen Schuldenbremse verabschieden. Kompetente Wirtschaftswissenschaftler weisen darauf seit längerem hin – aber unfähige Politiker wissen es wie immer besser. Nach der Finanzkrise 2008 war das sinnvoll, heute ist es kontraproduktiv.
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